Direkt zum Hauptbereich

Kontakt nach Hause

Eigentlich war mein Plan für diesen Winter ja, eine Woche im Januar nach Hause zu reisen, um Freunde und Familie zu sehen. Auch wollte ich mich auf’s Snowboard stürzen… naja.. Nicht selten ändern sich meine Pläne recht kurzfristig.. Dafür erhielt ich Besuch von zu Hause: meine Eltern mit meinem Onkel Werner kamen mich in den bitterkalten Januartagen besuchen! Der erste Eindruck zog ein kurzer Schock mit sich – die Kälte – die Dunkelheit etc.. Umso mehr freut es mich, dass sie mit mir diese nicht so strengen aber kalten Tage verbringen, und sich so einen guten Eindruck meiner Arbeit machen können. Trotz all den Geschichten und Erzählungen kann man es sich einfach nicht richtig vorstellen, wie intensiv die Tage hier sind. Mein Vater gibt euch sicher gerne Auskunft, wie kalt es war J

Die Hunde haben sich für meine Familie sehr anständig benommen. Wir durften auf eine 20km Tour mitschlitteln und sahen sogar FAST die Sonne! Die Landschaft hier zeigt sich natürlich wieder von der romantischen Seite – lauter Pastelltöne bedecken den Himmel durch den Tag. Einige Leute in Darwin sahen die Sonne kürzlich.. bin schön neidisch, jetzt wäre es doch dann mal Zeit, das Licht im Gesicht zu spüren.

HERZLICHEN DANK FÜR ALL DIE PÄCKLI, SCHÖNEN BRIEFE, E-MAILS UND GRÜSSE, welche ich so oft kriege. Ich lache über den Tratsch, fiebere mit dem Schneemangel und denke an meine verzweifelten Skilehrer Kollegen in Saas Fee! Ele, vielen Dank für deine Zeit, das Päckli sooo schön zu dekorieren (resp. Santa’s Elf hat das gut gemacht) – Liiiebste Grüsse retour – ich freue mich auf das Loft! Maslä, danke für den Liebesroman, wird mich sicher auf andere Gedanken bringen, die Bettflasche ist schon in Gebrauch J An Gotte Gabi & Co – ihr wisst, was man in der Kälte braucht! Ein kleines Stück Couverture abzubrechen war leider nicht möglich, deshalb beisse ich jetzt jeden Morgen ein Mund voll ab!
Die E-Mails werde ich natürlich bald (spätestens bis Ende Februar..) beantworten.

Was ist Safari Technisch hier noch so passiert?! Zuerst einmal blieb ich kürzlich mit 3 französischen Gästen eine Nacht im Mökki am Ounasjärvi See. Trotz den kälteren Temperaturen (minus 33°C) versuchte ich nach dem Nachtessen draussen unsere Schlitten vom Eis zu befreien. Alles war hoffnungslos eingefroren und ich fluchte wiedermal ordentlich vor mich hin. Als das Messer dann unbrauchbar stumpf war, machte ich eine Pause und lief zum See. Ein kleiner, grauer Schweif zog sich über den Himmel am anderen Ufer. Vorsichtshalber ging ich meine Kamera holen, und „alarmierte“ schon einmal die Gäste, dass diese das Naturspektakel auch nicht verpassen würden. Als ich wieder hinaus kam, hatte sich die graue Wolke tatsächlich in einen grünen Schweif verwandelt uns begann, sich am Himmel über den See entlang zu schlängeln. Nach und nach kamen die eingemummten Leute ebenfalls auf den See und staunten nicht schlecht, als sich der Himmel schön verfärbte. Die Nordlichter sind halt einfach schon eindrücklich. Das war das Highlight des Abends. Ich zog mich anschliessend in den Schlafsack auf der Holzbank in der nicht beheizten Sauna zurück, fiel in einen tiefen Schlaf, knallte ca. eine halbe Stunde später auf die einen guten Meter unter mir liegende Fussbank, weil ich mich im Schlaf gedreht hatte. War zu dem Zeitpunkt aber schon zu gefroren und faul, irgendetwas an meiner Situation zu ändern und fiel wieder ins Koma.
Während der ganzen Fahrt am nächsten Tag wurde meine geprellte Seite von der Kälte auch noch so steif, dass ich praktisch aufgab, mich irgendwie bewegen zu wollen.
Ja, das Leben an der Sonnenseite wäre doch schon einfacher – Sonne, ich vermisse dich.

Jedenfalls bin ich nicht die Einzige, welche von den bitterkalten letzten Tagen wieder einmal ein Souvenir mitgenommen hat. Unsere Guide Evie aus einer australischen Hippie Kommune (yes, Evie, i am even mentioning this in my blog!) verbrachte ihre Dezembertage eher im Haus als draussen, da sie sich die Finger mit den Blasen (siehe vorherigen Blog Eintrag) geholt hatte. Frostbite. Letztens fand sie aber wie aus dem Nichts ein weiterer Frostbite an ihrem Zeh. Hard times. Denn dass heisst, wieder zurück ins Haus. Nicht zu ernste Verletzungen werden nun schon mit Humor aufgenommen. Ich hatte zum Glück noch keine sichtbaren Frostbites, könnte aber gut sein, dass meine Finger, Füsse und das Gesicht schon sehr kurz davor waren. Denn nun spürt man die Kälte da viel schneller.

Uns restlichen Guides geht es aber dank meinem Schoggi Schrank sehr gut!

Södeli, jetzt suche ich euch noch einige Bilder raus.

Häbets guet,

Doris





 Yesper exploring my camera

















Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

You NEVER let go – the good memories.

I have been feeling it in the last few weeks: it’s time to go home. Seit mein Abreisetag in absehbare Zeit gerückt ist, verbringe ich meine Tage hier viel „sorgenloser” als zuvor. Wo ich jedoch bis Januar jeweils mit den vielen Guides hier immer meine Ruhe suchen musste, vermisse ich doch schon die geselligen Zeiten. Ich war letztens oft mit mehrtägigen Touren unterwegs, welche das Übernachten mit den Gästen in anderen Hütten und Cabins beinhaltet. Das war einige Male sehr gemütlich, je nach Gästeverhalten natürlich.. – nach einer Weile jedoch ist der Glanz weg und es ist irgendwie ermüdend, immer die gleichen Geschichten zu erzählen. Durch das öftere Wegbleiben habe ich die neueren Guides hier kaum kennengelernt. Das macht das „nach Hause“ gehen jedoch etwas einfacher. Kürzlich ist einer der letzten übrig gebliebenen Guides von der Wintersaison nach Hause gegangen. Ich konnte ihm nicht einmal mehr auf Wiedersehen sagen, sonst hätte ich voll im Ernst vor allen Leuten losgeh

Hammertime

Die vergangene Woche war ich insgesamt einen Tag auf der Farm. Die restlichen Tage verbrachte ich mit 21 Hunden, 3 Französinnen und Pasi auf einer 5-tägigen Safari entlang der norwegischen Grenze. Babette, Emily und Valerie aus Montpellier waren sehr angenehme Gäste – halfen am Morgen und am Abend jeweils, die Hunde vorzubereiten und sie zu füttern. Während wir auf den Schlitten waren, hörte ich oft Valerie etwas singen – alle 3 komponierten während der Woche ein Lied für ihr Hundeteam! Während diesen Tagen lernen die Kunden ihre Hunde viel besser kennen, als an den üblichen Tagestouren. Wenn wir dann am letzten Tag auf die Farm zurück kehren, sind die übrigen Guides von uns jeweils recht erstaunt, was für eine enge Beziehung die Leute zu ihren Hunden aufgebaut haben. Meine Woche war wirklich gut: die Sonne zeigte sich zwar nur an einem Tag, die Temperaturen waren jedoch nur so um die minus 5 bis minus 10 Grad. Wir hatten auch nur 4 Schlitten resp. 21 Hunde dabei, daher waren

Weisses Lappland

Als es kürzlich die zweite Ladung Schnee gab, fragte ich Tom, What’s the weather outside? Seine Antwort: It’s shit `til may. Wir alle mögen das weisse Gold, unsere Tage verlängern sich jedoch mit jedem Schneefall um mehrere Stunden, da wir die Routen und die Farm präparieren müssen. Die Arbeitsstunden verlängern sich, auch wenn die Tage an sich langsam kürzer werden. Zurzeit kommt die Sonne um ca. 10.30 über den Horizont. Nach 3 Stunden ist der Spass aber auch schon vorbei – um 13.30 Uhr erleuchten die mit Schnee beladenen Bäume in einem goldigen Stich und die Sonne blendet einem ein letztes Mal ins Gesicht. Mit Sonnenlicht ist das Leben besser! Man gewöhnt sich schnell an die Dunkelheit. Unsere Petzl Stirnlampen gehören mittlerweile zur grundlegenden Ausrüstung. Wenn ich schon vor Kleider spreche… Um sich an die Kälte zu gewöhnen, versuchen wir, so „wenig“ Schichten wie möglich anzuziehen. Also wenn ich mich am Morgen anziehe wäre das im Moment: 1 Paar Wollsocken (die me